Virtuelle Messen

Gamechanger der Eventwirtschaft

Virtuelle Messen sind schon lange ein Thema. In den Fokus gerückt sind sie jedoch erst durch die Corona Pandemie im Jahre 2020, die konventionelle Events stark eingeschränkt, zeitweise gar vollständig unterbunden hat. Einen Überblick zu den verschiedenen Formen von virtuellen Messen und ihren Weiterentwicklungsmöglichkeiten folgt.

Virtuelle 2D Messen

Virtuelle 2D Messen gehen auf die Anfänge von virtuellen Messen zurück. Entsprechend haben diese eine weiter Verbreitung. Die 2D Plattform kann per Maus an einem Desktop PC bedient werden und ist mit einer Website im Design einer konventionellen Messe vergleichbar. 

Die Nutzer starten meist an einem Messeeingang (Startseite) und bewegen sich von dort aus von Unterseite zu Unterseite. Jeder Website kommt dabei eine Rolle zu. Ob Info-Point, Messestand oder Bühne mit eingebettetem Vortrag – die Größe und Komplexität einer virtuellen 2D Messe kann beliebig skaliert werden.

Pro
  • Intuitive Bedienung

  • Geringe Aufwände für Veranstalter

  • Beliebig Skalierbar

Contra
  • Potentielle Hürden (z.B. Login)

  • Wenig Raum für Individualität

  • Funktionsbeschränkt

Unser Fazit

Der Nutzer findet letztlich eine Website vor. Dies macht die Bedienung intuitiv. Oftmals erfordert der Besuch einer virtuellen 2D Messe einen Login. Dieser kann zu Schwierigkeiten führen. Zuletzt ist anzumerken, dass virtuelle 2D Messen oft standardisiert sind. Dies senkt Aufwände, nimmt jedoch auch Tiefe und Individualität.

3D / 360° Panorama Messen

Es gibt zwei Arten zur Gestaltung von Panorama basierten Messen: Entweder basiert die virtuelle Umgebung auf 360° Fotos, beispielsweise von einer Fabrikhalle, oder auf 3D Daten, mit denen eine komplett computergenerierte Umgebung geschaffen wird. Auch Mischformen sind möglich. 

Im Rahmen dieser virtuellen Umgebungen werden Interaktionspunkte festgelegt. Diese funktionieren als Sprungmarken, d.h. per Klick auf den Punkt kann zum jeweiligen Ort gesprungen und mit diesem interagiert werden. Diese technische Herangehensweise führt zu geringen Ladezeiten bei ansehnlichem Ambiente.

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Pro
  • Hohe grafische Qualität

  • Beliebig Skalierbar

  • Exzellente Performance

  • Digital Twin tauglich

  • Vollständig individualisierbar

  • Weiterentwicklung zum virtuellen Showroom möglich

Contra
  • Individueller Entwicklungsaufwand

  • Potentielle Hürden (z.B. Login)

  • Einzelner Messestand, keine Messe

  • Verschaltung  unterschiedlicher Messestände möglich, jedoch komplex bei unterschiedlichen Herstellern

Unser Fazit

Panorama basierte Messen werden mit der Maus gesteuert und sind sehr intuitiv. Der räumliche Charakter dieser Messen beeindruckt Erstnutzer und prägt sich ein. Zudem können beliebig viele Tools wie z.B. Chatbots, 360 Grad Ansichten von Produkten und Video-Konferenztools eingebunden werden. Je nach Datenlage ist die Erstellung via 3D Daten oder 360° Material aufwändiger.

Besonders für bestehende Showräume und Messestände bietet sich diese Herangehensweise an. Denn per 360° Material lassen sich real existierende Orte schnell und einfach digitalisieren. Selbiges gilt wenn bereits 3D Planungsdaten von Messeständen oder Gebäuden vorhanden sind.

Echtzeit ‚Engine‘ 3D Messen

Echtzeit 3D Messen basieren auf einer Engine, vergleichbar mit einem Videospiel. Diese virtuellen Umgebungen werden auf Basis von 3D Daten gebaut und sind individuell, meist mit den Pfeiltasten oder WASD, begehbar. Ihre Inhalte werden in Echtzeit berechnet und gerendert.

Damit einher geht einerseits die Möglichkeit der anspruchsvollen und beeindruckenden Gestaltung der Messe, andererseits aber auch ein gewisser Anspruch an die Leistungsfähigkeit der Hardware des Besuchers. Mehrere Nutzer können dieselbe Messe mit ihren beliebig großen und vielen Messeständen gemeinsam begehen und mit den Exponaten, sowie untereinander interagieren. 

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Pro

  • Individuelles Erlebnis

  • Gemeinsame Begehung via Avatar

  • Dynamische Gestaltung (z.B. Wind)

  • Beliebig skalierbar

  • Digital Twin tauglich

  • Weiterentwicklung zum virtuellen Showroom möglich

Contra

  • Vergleichsweise komplexe Bedienung

  • Individueller Entwicklungsaufwand

  • Performancelastig

  • Potentielle Hürden (z.B. Login)

  • 3D Datenbasis essenziell

Unser Fazit

Besonders für digital affine und fortgeschrittene Nutzer ist die Echtzeit 3D Messe interessant. Die einem Online-Videospiel gleichende Umgebung bietet allerlei Möglichkeiten zur Präsentation von Exponaten. Besonders die dynamische Visualisierung (z.B. sich bewegende Roboter, Wind, etc.), bedingt durch die Echtzeitberechnung, sorgt für ein besonders nahes Messe-Feeling.

Lediglich der Performance, sowie Nutzerfreundlichkeitsaspekt ist hier ein klarer Schwachpunkt. Denn einerseits wird eine Leistungsfähige Hardware, andererseits auch eine starke und stabile Internetverbindung vorausgesetzt. Ohne diese ist eine Echtzeit 3D Messe kein Genuss.

Entwicklungspotentiale der Virtuellen Messe

Die drei eben genannten Varianten müssen nicht für sich allein stehen. Genauso wenig sind sie in ihrem Einsatz auf eine Messe mit festen Datum beschränkt. Wie eine virtuelle Messe weitergedacht werden kann haben wir im Folgendem aufgelistet.

Natürlich hat unsere Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie haben eine weitere Variante zur Gestaltung einer Virtuellen Messe oder zur Weiternutzung- und Entwicklung von dieser und möchten diese mit in dieser Liste aufgenommen sehen? Sprechen Sie uns an!

Virtuelle Recruiting Messe

Alle zuvor genannten Varianten zur Gestaltung einer virtuellen Messe lassen sich nutzen, um eine virtuelle Recruiting Messe zu gestalten. Die dabei entstehende Plattform kann ganzjährig von potentiellen Bewerbern genutzt werden, um das Unternehmen und seine Berufe kennen zu lernen.

Hybride Messe

Eine Kombination aus beiden Welten schafft den maximalen Effekt: Während C Level Entscheider sich persönlich treffen können alle anderen durch das digitale Angebot kostenlos mitgenommen werden. Via Stream wird das Geschehen in die virtuelle Messe und die ganze Welt getragen.

Virtueller Showroom

Produkte nicht nur zur Messe sondern ganzjährig eindrucksvoll präsentieren – möglich wird dies mit dem virtuellen Showroom. Statt dass die virtuelle Messe nur zu einem bestimmten Datum zugänglich ist kann sie auch als eine Erweiterung der eigenen Website und Onlinepräsenz verstanden werden. 

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DIVR – Kurator & Impulsgeber rund um Extended Reality (XR)

Das Deutsche Institut für virtuelle Realitäten (DIVR e.V.) ist ein bundesweit aktiver, gemeinnütziger Verein, der sich mit den Potentialen von XR-Technologien (Virtual Reality, Augmented Reality, Mischformen) auseinandersetzt. Wir streben danach, den Einsatz der besagten Technologien zum Wohle der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu unterstützen und mitzugestalten.

Dazu kuratieren wir Wissen, stellen es zur Verfügung und bringen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an einen Tisch. Dabei betrachten wir nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken und wirken auf eine angemessene, wissenschaftlich fundierte Regulierung hin. Zudem wirkt das DIVR als Impulsgeber zur Umsetzung von XR-Projekten mit einem breiten Spektrum an Partnern.

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